Schlagwort-Archiv: Phong Nha-Ke Bang

5.Etappe: Phong Nha-Kẻ Bàng – Đà Nẵng

[15.Februar | 310km] …or the hardest part

Da Nang

Völlige Dunkelheit. Scheinwerferlicht nützt diesmal nicht viel. Es blendet nur, wenn es auf die dichten Nebelschwaden vor uns trifft. Orientieren kann ich mich nur an den Leitplanken und an Christoffers schwach leuchtendem Rücklicht, das im Nebel zu verschwinden droht, sobald ich mich mehr als 2 Meter von ihm entferne. Im letzten Moment erkenne ich die groben Umrisse einer Kuh an mir vorbeiziehen, die zum Glück dicht am Straßenrand entlang trottet. Meine Füße sind inzwischen eingeschlafen, ich kann sie kaum noch spüren. Ganz im Gegensatz zu meinen Händen. Seit Stunden halte ich den Lenker verkrampft fest und durch ständiges Bremsen und Schalten schmerzt jetzt jedes einzelne Gelenk in meinen Fingern. Dass wir uns kurz vor Da Nang noch einen steilen Berg hinaufkämpfen müssen, nachdem bereits die Sonne untergegangen ist, zerrt extrem an unserer körperlichen und geistigen Verfassung. Wir hatten uns auf eine längere aber gemütliche Fahrt entlang der Küste vorbereitet. Niemand konnte ahnen, dass unsere Navigation Google Maps zu einem Miststück mutieren und uns einen 20 Kilometer langen Umweg über einen Berg bereiten würde… Weiterlesen

4.Etappe: Cửa Lò – Phong Nha-Kẻ Bàng

[11.Februar | 250km] …von Regen und Müll

Ein vorsichtiger Blick aus dem Fenster und Enttäuschung macht sich breit. Es schüttet immer noch. Zwei Tage Regen und keine Aussicht auf Besserung. Länger warten wir jetzt aber nicht mehr. Ungefähr 250 km liegen heute zwischen uns und Phong Nha-Ke Bang, einem durch sein riesiges Höhlensystem bekannt gewordener Nationalpark im Zentrum Vietnams. Also schnappen wir die Planen und Regencapes, die uns der Motorbike-Shop in Hanoi vorsorglich mitgegeben hat und verpacken uns so gut es geht wasserdicht. Wir müssen echt gut aussehen! In seinem Overall sieht Christoffer aus wie ein Tatortreiniger. Und ich? Ich hab keine Ahnung, wie ich mich mit dem Daypack am Bauch und dem Cape darüber bewegen und erst recht Motorrad fahren soll. 30 Minuten später sitzen wir auf den Rädern und es kann losgehen. Der Wind pfeift unter das Visier und brennt in meinen Augen. Regentropfen auf dem Visier machen eine freie Sicht unmöglich, sodass ich ständig mit der Hand darüber wischen muss. Und dann passiert das Unvermeidliche: übermütig nehmen wir die erste große Pfütze mit und Weiterlesen