Wir sind jetzt genau 15 Tage unterwegs und die letzten 4 davon in Shanghai. In Peking konnte sich das Gefühl, im fernen China zu sein, noch nicht so richtig einstellen. Die Sehenswürdigkeiten waren gigantisch und ja, es war schön, da gewesen zu sein. Hier in Shanghai kam das überwältigende Gefühl kurz auf, als wir die Hochhäuser, die vielen kleinen Stände in den Gassen, die Lichtspiele und die Menschenmassen in den Touristenmeilen gesehen haben. Das alles hat sich aber ganz schnell sehr komisch angefühlt. Ist es das, was wir weiterhin sehen wollen? Diese Frage haben wir uns nach 3 Tagen Shanghai beide gestellt und unser Drang, die Touristen-Attraktionen und das ganze Tohuwabohu hinter uns zu lassen, wurde immer stärker. Aus diesem Grund treibt es uns jetzt raus aus den Metropolen und rein ins Landesinnere.
Im Hostel hat Kerstin durch Zufall einen Flyer von einer Unterkunft in Huangshan direkt im gleichnamigen Gebirge entdeckt. Die Gegend ist gezeichnet durch skurrile Berg- und Baumformationen, die wir zu Fuß und per Rad erkunden wollen. Unser neues Hostel befindet sich ca. 400 km süd-westlich von Shanghai. Heute Abend werden wir die Reise dorthin in einem Softsleeper (4 Bett-Abteil) antreten; die Fahrt wird ca. 12 Stunden in Anspruch nehmen, die wir hoffentlich mit netten Zugabteils-Genossen verbringen werden. Kerstin erträgt bestimmt keine weiteren Stunden mehr mit schlotzenden-rotzenden Menschen. Man darf nicht zimperlich in China sein, denn hier wird ständig herzhaft gerotzt und geschlotzt. Der gemeine Chinese ist nämlich der Auffassung, alles was Schädliches eingeatmet wurde, muss ganz schnell wieder raus – je lauter, desto besser, egal wo, egal wie. Aber zurück zum Thema…
Kurz nach der Reservierung im Hostel erreichte uns jedoch eine unerwartete Email vom Inhaber: „we are sorry to tell you that the water system is broken in this town and there will be no water at all for the next week, so there’s a problem for the reservation“. BITTE WAASS???? Irgendwer will nicht, dass wir hier raus kommen. Nach einigen Recherchen haben wir uns überlegt, einfach ein anderes Hostel zu buchen. Mir war unklar, wie das gesamte Wasser-System einer Stadt plötzlich nicht mehr funktionieren kann. Hoffen wir, dass der Inhaber nur sein Wassersystem meinte. Unsere neue Unterkunft hat jedenfalls bereits sein Okay gegeben. Spätestens morgen früh wird sich herausstellen, was er gemeint hat. Wenn alles gut geht, folgen die nächsten Einträge sowie Bilder aus den Bergen. Hoffentlich waren meine „online booking skills“ gut genug. 😉
Weiterhin auf der Suche nach Glück…
schöner Artikel